Himmelfahrt 2001

Mit den Moppeds durchs Weserbergland

Eigentlich hatten wir für Himmelfahrt gar nichts geplant, so nach dem Motto "am Feiertag und langen Wochenende sind eh alle anderen unterwegs", aber dann sprachen uns Karin und Thomas an, ob wir nicht ins Weserbergland mitkommen wollen und dort Ben und Geli treffen. Na, klar doch!! Thomas hatte Zimmer organisiert und so verabredeten wir uns denn für Donnerstag früh um 10 Uhr auf der Autobahntanke Michendorf: Karin auf der Virago, Thomas und seine Dragstar, "mein" Thomas auf der NX 250 und ich mit meiner CB 500.

Ganz kurz fuhren wir auf der A9 bis Beelitz, um uns dann auf die B246 zu begeben. Vor Magdeburg trifft diese auf die B1, die wir dann ab da verfolgten. Praktischerweise lag unser Hotel in Aerzen, kurz hinter Hameln, ebenfalls genau an der Eins.

Strahlend blauer Himmel begleitete uns auf der ganzen Fahrt, klasse. Kurz vor Hameln noch einmal tanken, dabei beschlossen wir, uns die lästige Stadtdurchfahrt durch Hameln zu ersparen (nachdem wir in Braunschweig schon eine Ehrenrunde gedreht haben - blöde Umleitung!) und über die Dörfer zu schaukeln - hatte ich doch auf der Generalkarte nette kleine, kurvige Strässchen mit grüner Linie ( = landschaftlich besonders schön) entdeckt. Und so bogen wir von der Eins auf Nebenstrassen ab und haben es nicht bereut! Bergauf, bergab und scharfe Kurven, genau das richtige zum Angewöhnen!

Kurz vor 18 Uhr erreichten wir dann Aerzen und hielten Ausschau nach dem "Goldenen Engel". Ich entdeckte es auch prompt, allerdings gabs keine Haltemöglichkeit davor, aber instinktiv bogen wir in die nächste Querstrasse ein und erreichten so den Hof. Die Garagen standen offen, ben und Gelis Moppeds (die Shadow und die XJ600N) schon drin, also nix wie rein! Ben und Geli selber erwarteten uns ebenfalls schon.

Zum Abendessen fanden wir uns alle auf dem Hof ein, wo hinter einer Hecke einige Tische standen. Ben warnte uns schon, dass die Portionen hier riesig wären ... Achtung, der Chef kocht persönlich :-) Aber guuuuut, wie wir uns bald selber überzeugen konnten. Mein Pfefferrahmschnitzel (kleine Portion, hahaha!) war hervorragend und immer noch sehr reichlich! - Nach dem Essen gesellte sich der Chef zu uns und wir erfuhren, dass er früher als Koch zur See gefahren war. Da wurden so einige Geschichten erzählt und der Abend recht lang! Der Chef hiess seit dem bei uns nur noch der "Smutje" :-)

Freitag Morgen gegen 10 Uhr starteten wir zu unserer ersten gemeinsamen Tour. Herr Hollerieth (richtig, der Smutje *g*) hatte uns Tipps gegeben, zu den Externsteinen und zum Hermann-Denkmal im Teutoburger Wald zu fahren, was ohnehin von ben angedacht war. Einzige Bitte unseres Gastgebers: Prospekte mitbringen für die nächsten Gäste. Kein Problem, und so ging es dann über kleinste Strasse in Hermann-DenkmalRichtung Teutoburger Wald. ExternsteineDa ich als einzige ein Kartenpad auf dem Tank hatte, stand gleich fest, dass ich die Gruppe führen sollte. Kein Problem für mich, sondern eher die Garantie für Spass und kleine Strässchen nach meinem Geschmack *smile*. Wie gesagt: jeder kleiner, desto interessanter.  Nach kurzen Rauch- und WC-Pausen erreichten wir gegen Mittag die Externsteine nördlich von Horn-Bad Meinberg. Natürlich haben wir sie uns näher angesehen und sind auch hinaufgekraxelt - sehr erfrischend in Moppedmontur mit dem Helm unterm Arm ... und das bei strahlend blauem Himmel! Nach einer kurzen Erfrischungspause im nahen Biergarten ging es weiter zum Hermann-Denkmal, das nur wenige Kilometer weiter nördlich zu finden ist. Hermann der Cherusker hat hier im Jahre neun nach Christus die Römer vernichtend geschlagen. [Historie] Der Baumeister Ernst von Bandel hat ihm 1838 - 1875 dafür ein Denkmal gesetzt - mit Weitblick bis hin zur Weser. Sockel und Figur messen jeweils knapp 27m, davon bringt es allein das Schwert auf 7m Länge. Sehr imposant, aber damit hatten wir dann auch schon genug Kultur für einen Tag :-) Wiederum liess ich mich von den Gelb-grünen Strassen auf der Generalkarte verleiten und führte unsere Truppe so durch frischgrüne Wälder, Wiesen und Felder auf Umwegen zurück nach Aerzen.

Am Abend liessen wir es uns wieder auf dem Hof gutgehen. Nachdem Thomas dem Smutje die Prospekte von den Externsteinen und vom Hermann übergeben hatte, wurde uns ein lecker Nachtisch versprochen. Zuerst aber haben wir den Ford Mustang Cabrio Bj. 1964 bewundert, den der Wirt in der Garage hat - ein nettes Auto, "nur" 22 Liter auf 100 km/h und im Radio die Musik der 60er :-) Thomas, Karin und Geli kamen sogar in den Genuss einer kurzen Spitztour. Das Abendessen war dann wieder reichlich und gut .... aber für den Nachtisch ist immer Platz! Es gab Mousse au chocolat weiss und schwarz ... *mjammm* sag ich nur! Die Kochkunst unseres Smutje kann nur als persönlicher Angriff auf die "schlanke" Linie gewertet werden! Anschliessend sassen wir noch sehr lange auf dem Hof, bildeten eine grosse Runde, unterhielten uns mit "Doktors" aus München und der Wirt gab wieder einiges zum Besten, unter anderem auch die Appelkornflasche ("Damit ich nicht jedesmal reingehen muss!") Letztendlich durften wir sogar noch die Küche besichtigen und uns zeigen lassen, wie harte Brötchen im Konvektorofen wieder frisch werden :-) [Zwischenfrage von Geli, ob die Rückwandlung in ein "frisches" Brötchen auch mit Semmelbröseln ginge???]

Am Samstag zeigte sich der Himmel noch immer im wolkenlosen Blau. Heute sollte es die Weser entlang nach Hannoversch-Münden gehen, einer sehr schönen Stadt mit gut erhaltener Altstadt. Bis dorthin waren es ca. 110 km über Bundesstrassen, die aber bis auf wenige Industrieflecken recht ansehnlich und abwechslungsreich verliefen. In Hann-Münden stellte sich dann die Frage des Parkplatzes, keiner hatte Lust, vom Stadtrand hinein zu laufen. So fuhren wir direkt ins Zentrum und frecherweise auf den abgesperrten Parkplatz vorm Amtsgericht, wo uns ein freundlicher Mitarbeiter aber mitteilte, hier könnten wir ruhig parken, am Samstag wäre da eh nix los. - Die City ist wirklich sehr hübsch mit den vielen alten Fachwerkhäusern, aber wir interessierten uns dann doch eher für eine Ess- und Trinkmöglichkeit, die wir bald in einer Strassenpizzeria fanden.

Nach dem Mittagessen wurde noch einmal schnell in die Weser gespuckt, dann gings zurück zu den Moppeds und wieder heimwärts. Diesmal liessen wir die Weser bald links liegen und bogen wieder "in die Pampas" ein. Auf guten Nebenstrassen ging es wieder durch schöne Landschaften, bis der Wunsch nach einer Kaffeepause laut wurde. Und wie das immer so ist, ab diesem Moment sind die Cafés rar, wenn nicht gar unsichtbar :-( Ich entdeckte dann allerdings doch noch eines mitten im Wald, das "Knusperhäuschen", muss aber zugeben, dass die Anfahrt etwas plötzlich war *hüstelhüstel*. Mittlerweile hatte sich der Himmel etwas bezogen, aber die Sonne war noch präsent. Das Café lag etwas oberhalb der Strasse und so hatten wir besten Blick auf dieselbe, auf der heute zahlreiche Trekker vorbei kamen, die, wie wir feststellten, an einer Rallye teilnahmen und die zu überholen wir hinterher das Vergnügen hatten.

Auch den Rest der Strecke versuchte ich möglichst abwechslungsreich zu gestalten, was mir angesichts des Lobes meines Gefolges wohl einigermassen gelungen ist, und so trudelten wir am frühen Abend wieder wohlbehalten im Hotel ein. Auch heute sassen wir wieder draussen und genossen die laue Luft und das kühle Bier bzw. Wein, jedoch etwas zurückhaltender als an den Vorabenden. Vielen Dank an meine Mitfahrer (oder besser, Nachfahrer?), die mir heute Abend Speis & Trank spendierten! Also wars wohl okay - mir hats jedenfalls viel Spass gemacht!

Am Sonntag wurde nach dem Frühstück wieder alles auf den Moppeds verstaut, ein letztes Gruppenbild mit Moppeds und dem Smutje geschossen, Abschied genommen und versprochen, nächstes Jahr wieder so eine Tour zu machen. Dann ging es wieder auf die Piste - ben und Geli wollten noch ein paar Tage cruisenderweise verbringen, während Karin, die beiden Thomasse und ich gen Berlin zurück fuhren. Auf den ersten Kilometern ging es noch mal über kleine Strassen, mit ein paar netten Kurven zum Abschluss (musste einfach sein!) sowie einer Überquerung der Weser per Fähre verabschiedeten wir uns von der Hamelner Region und folgten der Eins nach Haus. Vor Magdeburg machten wir kurz Mittagspause, dann ging es weiter, in Magdeburg einmal um den Pudding, weil die B1 nach einem Unfall gesperrt war. Ansonsten gabs aber keine Probleme, auch das Wetter spielte mit, wenn auch nach und nach Wolken aufzogen und es ziemlich windig war. Kurz vor Michendorf verabschiedeten wir uns dann.

Karin's Thomas sei Dank gesagt fürs Zimmersuchen und -finden, hat ja wirklich gut gepasst :-) Und allen vielen Dank für die schönen Tage, haben wieder viel gelacht, kurzum, es hat einfach alles gepasst! Nächstes Jahr wieder? Von mir aus gern!

Aristo
28.05.2001


 

Mein Tipp nicht nur für Biker:

Hotel Restaurant Goldener Engel 
in 31855 Aerzen, direkt an der B1 *
Inhaber: Familie Hermann Hollerieth
Telefon: 
Hotel: 05154 - 9340
Restaurant: 05154 - 2720

http://www.hotel-goldener-engel-aerzen.de

Deutsche Küche, gut und reichlich
 

Hotel Goldener Engel
Engel

* von Hameln kommend, auf der linken Seite hinter der Sparkasse, an der Ampel links und gleich wieder links und auf den Hof fahren!
Von Westen: Die erste Ampel hinter der Dea-Tankstelle rechts und gleich wieder links, links auf den Hof.